Die Animation zeigt die gesunde Funktion der Kiefergelenke und wie nach Abschleifen der rechten Säulenzähne die Gelenksscheibe beim starken Zusammenbeissen aus dem Gelenk herausgedrückt wird und bei der kleinsten Öffnung des Mundes wieder zurückspringt.
Das Kiefergelenk ist ein einzigartiges Gelenk. Genauer gesagt sind es zwei Gelenke, aber in dem Sinne einzigartig, dass zwei Knochen durch zwei Gelenke verbunden sind.
Eine Gelenksscheibe teilt das Kiefergelenk in zwei Teile. Zwischen der Scheibe und der Gelenkkapsel wird eine Gleitbewegung erzeugt, während zwischen der Gelenksscheibe und dem Gelenkkopf eine Drehbewegung erzeugt wird.
Der Kondylus hat eine große Bewegungsfreiheit innerhalb der Gelenkkapsel.
Die Natur hat das Kiefergelenk in genialer Weise gestaltet. Das ist mir klar geworden, als ich einen Apparat entwickelte, der die Funktion des Kauorgans simulierte. Wenn ich den Vektor der Adduktormuskeln falsch angab, wurde entweder keine Gleitbewegung erzeugt oder der Kondylus berührte die Gelenksscheibe nicht. Andererseits, wenn der Kondylus nicht am richtigen Platz ist, beeinträchtigt das die Funktion der Kaumuskulatur erheblich. Der Kondylus kann sich im Verhältnis zu seiner idealen Position oben, unten, vorne, hinten, rechts oder links befinden. Die Zwangsposition des Kondylus führt zu einer Fehlfunktion des Kaumuskulatur.
Eine Fehlfunktion der Kaumuskulatur äußert sich in Form von Zähneknirschen und, wenn die Bewegung der Kiefer durch die Zähne blockiert werden, in Form von Zähnepressen, das zu Gesundheitsproblemen und starken Schmerzen (TMD) führen kann.
Wenn im Biss nicht genügend Platz für die Gelenkscheibe vorhanden ist, verschiebt der Kondylus diese mit einem Klickgeräusch und drückt sie aus dem Gelenk heraus. In diesem Fall unterstützt die Gelenksscheibe die Kondylenbewegung nicht, sondern hemmt diese auch (kann sogar eine Mundsperre verursachen).
Sobald der durch den Biss erzeugte Druck aufgehört hat, springt der Diskus bei minimaler Mundöffnung sofort an seinen Platz. Im Laufe der Zeit wird die Reposition des Diskus bei einer mittleren Mundöffnung und später nur noch bei einer großen Mundöffnung (wie z. B. Gähnen) erreicht. Danach klickt das Gelenk nicht mehr, da sich der Diskus nicht mehr erholen kann. Die Gelenksscheibe hat keine eigene Blutversorgung, so dass sie sich nur begrenzt regenerieren kann. Somit hängt die Funktion der Kaumuskulatur (also der Erfolg von Zahnbehandlungen und die Gesundheit des Patienten) von der Position der Kondyle im Biss ab.
Der Zweck der Kiefergelenkbehandlung besteht darin, den Kondylus korrekt im Biss zu positionieren. Wenn sich die Kondylen in der richtigen Position befinden, entspannen sich die Kaumuskulatur nach Erreichen des Bisses reflexartig, wodurch die Symptome der Muskelspannung im Allgemeinzustand des Patienten gelindert werden.
Typischerweise wird das Kiefergelenk mit einer halbseitigen Bisserhöhung behandelt. Es werden zwei Arten von Bisserhöhungen unterschieden: die halbseitige Bisserhöhung, die die Gelenke auseinanderziehen soll, und die inzisale Bisserhöhung, die das Gesicht verlängern soll. Ein prägnantes Heben des Bisses ist nur im Falle eines abgesunkenen Bisses erforderlich.
Die Centrocc Instrumentelle Bissregistrierung leitet den Biss von den richtigen Kondylenpositionen ab, um eine gesunde Kaumuskelfunktion sicherzustellen.
Die Behandlung des Kiefergelenks liegt nicht in der Kompetenz des Rheumatologen, des Hals-Nasen-Ohrenarztes oder des Physiotherapeuten, sondern des Zahnarztes.
Heilen oder nicht heilen ist hier die Frage!